Moritz Koch
Moritz Koch (*2000 in Mainz) ist ein autodidaktischer Fotokünstler und „Foto-Regisseur“.
Bereits im Alter von 16 Jahren entdeckte Moritz Koch die inszenierte Fotografie für sich. Nach einigen kleineren Ausstellungen bespielte er schon mit 18 Jahren in einer großen Einzelausstellung sehr erfolgreich die 800 m² große Galerie des Mainzer Rathauses.
Der junge Künstler widmet sich in besonderer Weise der Fotografie: Dutzende Oldtimer, unzählige Requisiten, aufwendige Kostüme und bis zu 150 Komparsen werden nach teils monatelanger Vorbereitung aufwendig in Szene gesetzt. Seine Produktionen wirken wie große Film-Sets. Doch nimmt Koch keine Szenen für einen Film auf, sondern hält seine Komposition mit einem einzigen Fotokunstwerk fest. Nichts wird dem Zufall überlassen – ähnlich wie bei FotografInnen wie Alex Prager und Tim Walker, die ebenso zu seinen Inspiratoren gehören wie auch Filmemacher Pablo Larraín oder Pedro Almodovar.
Sein Anspruch ist es, detailreiche Kunstwerke zu schaffen, die auch nach längerer Betrachtung immer wieder neue Details offenbaren – wie bei großen Wimmelbildern. Hierzu gehören Arbeiten wie “Lost Data” (2018), “Justitia 1/3“ (2018), „Halleluja / Birth of MINERVA“ (2019), “Watch the Sun go down” (2019) sowie die Fotoserie “Nightmare In Paradise” (2021 – 2023).
Mit seinen großformatigen Fotografien möchte Moritz Koch allerdings nicht nur durch eine ansprechende Ästhetik begeistern und Emotionen auslösen, sondern auch ergreifende Geschichten erzählen, Menschen zusammenbringen und zum Gedankenaustausch anregen. Dabei befasst er sich mit gesellschaftlichen Idealen, der Schnelllebigkeit, dem Klimawandel und der Digitalisierung, aber auch mit einer Vision der Zukunft, welche die Ambivalenz von Utopie und Dystopie porträtiert. Wie im Entstehungsprozess seiner Werke steht auch inhaltlich der Mensch im Fokus. Existenzielle Fragen über die Vergänglichkeit des Lebens, über die Sinnsuche, Schicksal oder den Tod sind ebenso Teil seiner Arbeit, wie die Reflexion zwischenmenschlicher Strukturen und Konflikte. Nostalgisch wirkt die Ästhetik seiner Werke, denen er selbst einen „post-futuristischen Charakter“ zuschreibt. Visuelle Referenzen an das Space-Age oder Jackie Kennedy sind ebenso zu finden wie Anlehnungen an den amerikanischen Fotografen Gregory Crewdson. Aufgrund verschiedenster Leidenschaften wie z.B. für Mode, Automobile und Architektur wählt der Künstler selbst kleinste Requisiten mit großer Sorgfalt aus und kreiert so bildliche Metaphern.
Auch in anderen Arbeiten, die wie Porträts als Momentaufnahmen inszeniert sind, setzt sich Moritz Koch mit seinen Themen auseinander, so zum Beispiel in „CAPTURED PERCEPTION“ (2019), „LANDING“ (2021) oder „SWAN LAKE“ (2021).
Seit 2023 arbeitet er auch mit einem völlig neuen Medium: Der inszenierten 360°-Fotografie. Hierbei ist es sein Ziel, die Distanz zwischen dem klassischen Kunstwerk an der Wand und dessen Betrachter:in zu überwinden. Mithilfe von VR-Brillen will er die Illusion erzeugen, im Bild zu stehen und sich dort umsehen zu können.
Aktuell untersucht der Fotoregisseur in seiner neuen Fotoserie „NIGHTMARE IN PARADISE“ das Verhältnis zwischen Emotion und Verstand sowie die Frage, welche weiteren, multisensualen künstlerischen Praktiken menschliche Stimmungen erzeugen und konservieren können: Er experimentiert mit Duft und Klang, um eine ganzheitliche respektive immersive Erfahrung in den von ihm geschaffenen Welten zu ermöglichen.
Weitere Informationen zu Moritz Koch hier.
Ausstellungen
- 2023 Nightmare In Paradise, nüüd.berlin gallery, Einzelausstellung
- 2022 Arbeiten von Moritz Koch, Rodgau Galerie, Einzelausstellung
- 2021 Arbeiten von Moritz Koch, Stadtgalerie Neu-Isenburg, Einzelausstellung
- 2019 The Wake Up Call, Galerie des Mainzer Rathauses, Einzelausstellung
- 2017 The Wake Up Call, Stadthalle Weisenau, Einzelausstellung